PevDi e.V. 18.03.2020 Statement zum Umgangskontakt vom Familiengericht Meldorf, VG Arnsberg: Keine pauschale Kürzung des Pflegegeldes bei Verwandtenpflege. (…). Inzwischen existieren auch eine Reihe von höchstrichterlichen Entscheidungen, welche diese Besonderheiten entsprechend würdigen. Diese müssen jedoch nach Häufigkeit und Ausgestaltung so stattfinden, dass die Bindungsentwicklung des Kindes nicht gestört wird und das Kind nach dem Kontakt wieder entsprechend zur Ruhe kommen kann. Denn das BGB sieht durchaus die Möglichkeit der Einschränkung oder sogar Aussetzung von Umgangskontakten vor, wenn auch unter gewissen Voraussetzungen. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Die Aufnahme eines Kindes aus einer anderen Familie und das daraus resultierende Zusammenleben mit allen auftretenden Veränderungen bedeutet für … In einem anderen Fall kam daher etwa das OLG Oldenburg nur zu begleiteten vierteljährlichen Umgangskontakten. Das OLG Celle führt in einem Beschluss vom 07.04.1999 (17 UF 314/98, FamRZ 2000, 48) aus, dass nur ein sehr eingeschränktes Umgangsrecht der leiblichen Eltern in Betracht komme. Günstig ist, wenn hierzu konkrete Angaben im Hilfeplanprotokoll über Auffälligkeiten des Kindes usw. Daraus resultiert aber nicht die Pflicht, die Wünsche ihrer Eltern nach Umgangskontakten zu befriedigen. Umso erfreulicher ist es, dass immer wieder höchstrichterliche Entscheidungen das Umgangsrecht leiblicher Eltern mit einem Pflegekind sehr differenziert und im Hinblick auf das Kindeswohl betrachten. Mehr erfahren. Nicht zuletzt werden die Umgangskontakte deswegen häufig schwierig sein, weil die Herkunftsfamilie den Verbleib des Pflegekindes in seiner Pflegefamilie nicht akzeptieren kann oder will und dem Kind bei den Kontakten, mindestens non-verbal entsprechende Signale übermittelt. Gerade zu Beginn des Pflegeverhältnisses ist diese Situation für Pflegeeltern nicht immer einfach. Corona-Schutzmaßnahmen bei Infoveranstaltungen, Fortbildungen, Qualifizierungen und Gesprächsgruppen der Familien für Kinder gGmbH Mögliche Wirkungen der Umgangskontakte auf die Pflegekinder. Das OLG führt aus: „(Umgang jeweils einmal alle 4 Wochen) liegt bereits an der Obergrenze. Umgangskontakte zwischen einem Kind und dem Elternteil, bei dem das Kind nicht lebt. • Mangel an Einflussnahme auf die Häufigkeit und Gestaltung der Umgangskontakte Studie von Salas-Martins et al. Gerichtliche Entscheidungen – auch die oben zitierten – können daher nicht ohne weiteres für andere Sachverhalte werden. Für Pflegekinder sind Kontakte zu den leiblichen Eltern, Geschwistern und anderen An-gehörigen wichtig, um sich mit den eigenen Wurzeln und der familiären Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen zu können. Noch sind derlei Entscheidungen sicherlich eher die Ausnahme, als die Regel. Erforderliche Felder sind mit * markiert. vermerkt wurden, da dann aus diesen Hilfeplanprotokollen zitiert werden kann. Beiden Eltern fällt es schwer, ihren Wunsch, dass die Kinder zwar nicht sofort, aber doch in absehbarer Zeit wieder in ihren Haushalt zurückkehren, vor den Kindern zu verbergen. Dass gerade Pflegekinder hierauf besonders heftig und irritiert reagieren, liegt auf der Hand und ist mit dem existenznotwendigen Bedürfnis von Pflegekindern nach sicheren und konstanten Bezugspersonen ohne weiteres zu erklären. _______________________, Commerzbank Heide Es hat dabei stets als oberste Prämisse das Kindeswohl herausgehoben. Die existentielle Eltern-Kind-Beziehung ist nicht an die leibliche Elternschaft gebunden und kann nach den Erkenntnissen moderner Kinderpsychologie zu Pflegeeltern ebenso tragfähig wie zu leiblichen Eltern sein. Weiterhin muss durch die Ausgestaltung des Umgangs sichergestellt werden, dass aus Sicht des Kindes seine soziale Position im Rahmen der Pflegefamilie in keiner Weise gefährdet wird. Mitglied im Landesverband für Kinder in Adoptiv- und Pflegefamilien e.V. Misshandlung, Vernachlässigung) Fremdunterbringung als Risiko Trennungen, Bindungsabbrüche & negativ verlaufende Umgangskontakte mit den Herkunftseltern Erhöhte … Tel. 1. Lebt ein Kind/Jugendlicher zwei Jahre in dieser Pflegefamilie und ist ein Verbleib dort auf Dauer zu erwarten, so wechselt nach § 86 Abs. Einleitung. Dennoch zeigt sich hieran, dass Pflegeeltern gut beraten sind, sich an Umgangsverfahren zu beteiligen und auf diese speziellen Bedürfnisse ihrer Kinder hinzuweisen, insbesondere etwa auch Verhaltensauffälligkeiten der Kinder nach dem Umgangskontakt vorzutragen. Bei Pflegeverhältnissen werde das Kindeswohl dabei maßgeblich durch das Bindungsbedürfnis des Kindes … 4. Die Art und Häufigkeit der Umgangskontakte mit der Herkunftsfamilie sind zum Zeitpunkt der Bestellung einvernehmlich geregelt. Neue höchstrichterliche Rechtsprechung zum Umgangsrecht von Pflegekindern: Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. In der Praxis nicht einfach zu führen sind Gerichtsverfahren betreffend die Häufigkeit von Umgangskontakten zwischen Pflegekindern und leiblichen Eltern. ist ein gemeinnütziger Verein, der keine eigenwirtschaftliche Zwecke hat. 5. Diese Seite verwendet Cookies. §§ 1666, 1666a BGB, die andere Hälfte der fremdplatzierten Kinder wurde „freiwillig“ d. h. mit Zustimmung der leiblichen Eltern, fremd untergebracht. So hat hier jüngst etwa das OLG Hamm in einer Entscheidung vom 17.01.2011 (II-8 UF 133/10 = JAmt 2011, 223 ff.= FamRZ 2011, 826 f.) eine sehr ausgewogene und kindzentrierte Entscheidung getroffen. Kurz datauf verabschiedete sich der zu nichts taugende Freund und die Mutter hatte keine Kinder mehr, und leidet sehr darunter, und hat mittlererweile eine feste Arbeit. Dabei hat sich das OLG sehr ausgewogen mit dem grundsätzlichen Anspruch der Kindesmutter auf Umgang einerseits, aber auch den besonderen Bedürfnissen eines Pflegekindes auf ungestörte Bindungsentwicklung andererseits auseinander gesetzt. Pflegekinder Heft 1/2020. 04825-901577 Denn die im Gesetz geregelte Umgangsregelung, § 1684 BGB, ist im Grunde eine Regelung für Scheidungskinder und deren besondere Problematik. Pflegekinder, Pflegeeltern und Herkunftseltern..... im Umgangskontakt aus Sicht der verschiedenen Akteure Agenda Reaktionen des Pflegekindes nach erfolgter Trennung Loyalitätskonflikte bei Pflegekindern Warum sind Umgangskontakte für das Pflegekind wichtig? Denn die Pflegeeltern hätten. Die Umgangskontakte dürfen das Wohl des Kindes nicht gefährden oder schädigen. Die häufig beobachteten Wiederauftauchen des Bettnässens bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen sind aus dem Gefühl des Kindes von einer elementaren Bedrohung seiner Sicherheit ohne weiteres verständlich.“, (Zenz, DÖV 1985, 95, 97, Hervorhebung durch den Verfasser). Das ist zur Zeit nur gewährleistet bei einem Umgang in relativ großen Zeitabständen, in denen die Kinder jeweils nach den Besuchen wieder zur Ruhe kommen können. Gerade weil sich die Rückführung der Kinder zu den Antragstellern als mit dem Kindeswohl nicht vereinbar erwiesen hat und die Antragsteller die Sorgerechtsentscheidung akzeptieren, muss dem Umstand, dass die Bindungsbedürfnisse der Kinder in erster Linie von den Pflegeeltern zu erfüllen sind, dahin Rechnung getragen werden, dass dieser Prozess nicht gestört wird. Einleitung. Bei Pflegeverhältnissen werde das Kindeswohl dabei maßgeblich durch das Bindungsbedürfnis des Kindes bestimmt, welches im Interesse eines gesunden Aufwachsens nicht irritiert werden darf. mit einer Spende unterstützen. Nach der neuesten Rechtslage müssen Pflegeeltern hier von den Familiengerichten an sich nun ohnehin angehört werden, zumindest wenn das Pflegekind sich seit längerer Zeit in Familienpflege befindet, § 161 II FamFG. Hinsichtlich der üblichen Häufigkeit von Umgangskontakten bei Dauerpflegekindern hat das OLG Hamm im Beschluss vom 06.01.2004 (13 WF 540/03), soweit ersichtlich nicht veröffentlicht, deutlich Stellung genommen. Die Entwicklung der psychischen Identität des Kleinkindes ist daran gebunden, dass kontinuierlich Bezugspersonen zur Verfügung stehen, die Schutz, Beruhigung … Kanzleianschrift Rechtsanwalt Steffen Siefert Aachener Str. PevDi e.V. Für das Kindeswohl spielt nämlich die Art und Weise des Zustandekommens des Pflegeverhältnisses keine Rolle. Gerade bei Inobhutnahme eines Säuglings in einer Pflegefamilie – wie vorliegend – entwickelt sich eine Beziehung, die alle psychologischen Elemente einer gut funktionierenden Eltern-Kind-Beziehung enthält. Beginnt es nämlich, seine Pflegeeltern als Eltern zu akzeptieren, so wächst bei den Besuchen der leiblichen Eltern auch die Angst einer erneuten Bedrohung der mühsam neu gewonnenen Bindung und dies um so mehr, je deutlicher die Eltern ihre Ansprüche auf das Kind zu erkennen geben. Da aber die Eltern, wie sie nicht bestreiten, auch derzeit noch nicht wieder in der Lage sind, die Kinder zu betreuen und zu erziehen, diese also weiterhin bei den Pflegeeltern bleiben müssen, muss den Kindern in erster Linie Sicherheit und die Gewissheit vermittelt werden, in der Obhut der Pflegeeltern bleiben zu können. Mit erfreulich klaren Worten hat das OLG Köln in einer Entscheidung vom 30.01.2009 (14 UF 172/08) das Umgangsrecht eines leiblichen Vaters mit seinen in Pflegefamilien untergebrachten Kindern für ein halbes Jahr ausgesetzt, weil der Kindesvater die Pflegekinder bei Umgangskontakten immer wieder mit seinen … damals 1 1/2 jährige Bruder seinen 4 monate alten Bruder ein Holzklötzchen auf den kopf schlug, und dieser einen blauen Fleck hatte. Hier wäre Nachbesserung deutlich angezeigt. Pflegekinder: Situation, Bindungen, Bedürfnisse und Entwicklungsverläufe Seite 128 ... Umgangskontakte und die Gestaltung von Beziehungen Seite 562 zur Herkunftsfamilie (Elisabeth Helming/Marion Küfnerl Heinz Kindler) ... 9.3 Häufigkeit und Verläufe nach Rückführungen im Überblick 9.4 Einzelfallbezogene … Diesen Willen hält der Senat nicht nur für beachtlich, sondern mit Blick auf das Kindeswohl gegenüber den Belangen (der leiblichen Eltern) auch für ausschlaggebend. In der Literatur wird zwischen folgenden Formen des begleiteten Umgangs unterschieden: o Beaufsichtigter Umgang für Familiensituationen, in denen eine direkte Gefährdung des Kindes durch den umgangsberechtigten Elternteil besteht … Auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Bindungsforschung, die hier inzwischen ein sehr differenziertes Bild entwickelt hat, werden oftmals übergangen. 3. 3.1 Pflegekinder: Ein erster Zugang über Jugendhilfestatistiken ... Umgangskontakte und die Gestaltung von Beziehungen Seite 562 zur Herkunftsfamilie (Elisabeth Helming / Marion Küfner / Heinz Kindler) ... 9.3 Häufigkeit und Verläufe nach Rückführungen im Überblick Nielsen, 1990, S. 216). i. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Literaturverzeichnis. Pflegekinder besonders gefordert, diese unterschiedlichen Ansprüche, Normen, Werte und Familienmuster in ihre Identität zu integrieren, d. h. sie müssen sich mit ihrer Herkunft in einer ganz anderen Weise auseinandersetzten, als das Kinder tun, die bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen. Im Hinblick hierauf ist sicherzustellen, dass zwar ein Umgang zwischen der Antragstellerin und ihrem Kind besteht, dieser jedoch (zumindest zunächst) in einem zeitlich eingeschränkten Rahmen stattfindet. Da schaute sogar der Jugendamt Betreuer weg, beim letzten Besuch mit der Mutter. „anschaulich und glaubhaft geschildert, dass bei beiden Kindern jeweils nach Besuchskontakten mit den Eltern sehr starke und lange anhaltende Auffälligkeiten auftraten (…). Immer wieder wird dabei auch die Auffassung vertreten, häufige Umgangskontakte zwischen Pflegekindern und leiblichen Elternteilen seien nötig, um einer Entfremdung entgegen zu wirken oder gar, um – teilweise auch nach mehrjähriger Pflegedauer – eine Rückführungsoption offen zu halten. Insoweit erachtet der Senat Durchführung eines begleiteten vierteljährlichen Umgangsrechts für geboten (…). © 2017 - 2020 Pflege- und Adoptivfamilien - Unabhängiger Landesverband Niedersachsen (Paul Niedersachsen) e.V. Die Häufigkeit und die Art der Kontakte hängen von den Vorerfahrungen des Kindes, seinem Alter und der Beziehung zur Herkunftsfamilie ab. Mögliche Wirkungen der Umgangskontakte auf die Pflegekinder. Umgangsverfahren vor Gericht sind für Pflegeeltern und alle, die sich für das Pflegekind einsetzen, häufig schwierig zu führen. Prozentuale Anteile der besuchten Schulformen der Pflegekinder (n = 131)..... 121 Abbildung 3.